„Ich weiß gar nicht mehr, wer ich selbst eigentlich bin.“
Ein Satz, den ich in meinen Coachings oft höre – besonders von Frauen in Verantwortung.
Er klingt erschöpft. Leise verzweifelt. Und oft auch ein wenig verloren.
Er kommt von Frauen, die viel tragen. Verantwortung. Erwartungen. Eigene und fremde Ansprüche.
Sie führen Teams. Gründen Unternehmen. Halten Familien zusammen. Organisieren den Alltag – beruflich
wie privat.
Das alles machen sie meist selbstverständlich.
Sie halten durch. Sie leisten.
Sie funktionieren – im Alltag, im Job, in Beziehungen.
Doch während sie im Außen alles zusammenhalten, verlieren sie im Inneren oft die Verbindung zu sich selbst.
Zuerst verschwinden kleine Dinge: Hobbys. Bedürfnisse. Kleine Oasen im Alltag.
Dann wird die Distanz größer. Und irgendwann – manchmal nach Jahren – zeigt sie sich: die innere Leere.
Und mit ihr eine Frage, die erst leise, dann drängender wird:
Wer bin ich eigentlich – jenseits all dessen, was ich tue und leiste?
Dieser Artikel ist eine Einladung, dieser Frage Raum zu geben.
Und dem Gefühl: Dass nur zu funktionieren nicht reicht, wenn wir uns selbst dabei verlieren.
Wenn Selbstfürsorge verschwindet
Viele Frauen in Verantwortung haben früh gelernt, sich selbst zurückzustellen.
Nicht aus Schwäche. Sondern weil es funktioniert hat.
Sie sind belastbar. Zuverlässig. Leistungsstark. Und genau das hat sie dahin gebracht, wo sie heute stehen.
Aber dieser innere Mechanismus hat einen Preis:
Was im Außen stark wirkt, nährt oft nicht das eigene Selbst.
Denn wer sich dauerhaft an äußeren Anforderungen orientiert, verliert nach und nach den Zugang zur
eigenen inneren Stimme.
Das Leben wird fremdgesteuert. Selbstfürsorge bleibt auf der Strecke.
Nicht, weil sie nicht wichtig wäre – sondern weil kein Raum mehr da ist, sie zu leben.
Und das Gefühl, funktionieren zu müssen, überlagert irgendwann alles:
Alles, was weich ist. Lebendig. Menschlich.
Viele merken das erst spät. Wenn die Erschöpfung zu groß wird.
Oder ein Ereignis sichtbar macht, was lange verdrängt war.
Ich habe selbst erlebt, wie leise sich dieses Muster einschleichen kann – und wie lange man es mit Stärke verwechselt.
Und dann taucht sie auf – die eigentliche Frage:
Wie kann ich mich selbst wieder spüren?
Wie finde ich zurück zu mir – jenseits von Leistung, Rolle und Funktion?
Selbstführung braucht Selbstverbindung
Funktionieren ist kein Fehler.
Es ist eine Fähigkeit. Ein Schutz. Manchmal ein Überlebensmechanismus.
Viele Frauen sind stark geworden, weil sie stark sein mussten. Sie haben getragen. Gekämpft. Gehalten.
Und oft gab genau das ihnen Sicherheit – vielleicht sogar Kontrolle.
Aber auf Dauer reicht das nicht.
Denn mit der Zeit wird das eigene Spüren leiser. Bedürfnisse geraten in den Hintergrund.
Und irgendwann wird auch die Kraft, auf die man sich so lange verlassen hat, brüchig.
Was es dann braucht, ist kein neues Ziel.
Sondern eine neue Verbindung: Die Rückverbindung zu sich selbst.
Nicht als Rückzug. Sondern als innere Quelle.
Nicht gegen das Funktionieren. Sondern ergänzend dazu.
Denn wer sich selbst wieder spürt, führt klarer. Lebendiger. Verbundener.
Drei Fragen, die dich dir selbst näherbringen können
Der Weg zurück beginnt nicht mit einem großen Schritt.
Sondern mit einem Moment der Erlaubnis.
Mit einem Innehalten. Einem ehrlichen Blick nach innen.
Wenn du magst, nimm dir einen stillen Augenblick – und spüre in diese Fragen hinein:
- Was in mir sehnt sich nach mehr Raum?
- Was fehlt mir gerade – in meinem Inneren, meinem Alltag, meinem Leben?
- Was darf leichter werden – in mir, um mich, mit mir?
Keine schnelle Lösung.
Aber vielleicht ein erstes, leises Zurück zu mir.
Wenn du dich dir selbst wieder zuwenden willst
Vielleicht ist beim Lesen etwas in dir in Resonanz gegangen.
Eine stille Frage. Eine Erinnerung. Eine leise Sehnsucht.
Du musst nichts sofort verändern.
Manchmal beginnt Veränderung in einem Satz. In einem Gedanken. In einer Geste.
Wenn du magst, begleite ich dich ein Stück deines Weges.
In deinem Tempo. Mit Blick auf das, was dich wirklich bewegt – beruflich und persönlich.
Ganzheitlich. Achtsam. Professionell.
Ich arbeite mit Frauen in Verantwortung, die viel tragen – im Leben, im Beruf, in sich selbst.
Und die sich selbst wieder spüren wollen.
Wenn du spürst, dass das jetzt wichtig für dich ist, freue ich mich, von dir zu hören.
Herzliche Grüße
Kathrin
